Donnerstag, Oktober 12, 2006

 
Die Reise in den Süden Teil 1


Da wir wegen des chinesischen Nationalfeiertages eine Woche Ferien hatten, bin ich mit einem Kumpel, Sven, nach Guilin in Südchina geflogen. Die Strecke ist ca. 1200 km lang und wir sind etwa 1:40 Stunde geflogen.
Guilin selber ist wohl in etwa so groß wie München, allerdings wesentlich ärmer als meine "Heimatstadt" Hangzhou, und die Stadt selber hat außer den Felsen, die sich im Stadtgebiet befinden, nicht all zu viel zu bieten.



Da wir uns hier im Süden des Landes befinden werden hier alle Schauermärchen über die Chinesische Küche wahr. Wir haben mehrere Restaurants gesehen, vor denen diverse lebende Tiere, seien es Land oder Meerestiere, bereitstanden um als Mahlzeit credenzt zu werden. Mein persönlicher Favorit war die Bambus-Ratte, knapp dahinter rangiert der Pfau und die Schlange. Man kann sich dann aussuchen, welches Tier totgehauen wird und bekommt es frisch auf den Tisch. - Andere Länder, andere Sitten, aber ich bin dann auf harmlose Hammelspieße ausgewichen. Übrigens heisst das Chinesische Wort für Tier Dongwu, was "bewengendes Ding" heisst. Wer will kann das Bild von den Tierkäfigen haben, aber ich will es nicht allen zumuten. - Ich bin übrigens nicht gewachsen, sondern die Möbel in Straßenrestaurants sind immer so klein, warum weiß ich allerdings nicht.

Wir haben uns dann noch einen Landschaftspark mit Felsen angesehen, der einen Zoo in erbärmlichen Zustand enthielt, so wie eine Tropfsteinhöhle , die kunterbunt beleuchtet war. Das war alles ganz nett, aber wir wussten, dass die Landschaft ausserhalb der Stadt wesentlich schöner seien würde, und so beschlossen wir, am nächsten Tag die Stadt zu verlassen um per Boot den Fluss Li hinabzufahren und das Panorama zu genießen. Ziel der Reise war die Kleinstadt Yangshuo.





Das Ausflugsboot war in etwa so wie ich mir immer eine Kaffefahrt auf dem malerischen Rhein vorgestllt hatte, nur das es keine Windbeutel oder lecker Nussecken gab, und die Landschaft malerischer als am an sich schon malerischen Rhein war. Insgesamt waren sehr viele Ausflugsboote auf dem Fluß unterwegs, die aber überraschenderweise alle sehr diszipliniert und mit verhältnismäßig zurückhaltend genutztem Nebelhorn den Fluß entlangfuhren. Somit störten einen die anderen Boote nicht großartig und die Fahrt war sehr schön.




Die Karstkegel ( Geographen aufgemerkt!) am Ufer sind zwischen 50 und ca. 300 m hoch, also insgesamt sehr eindrucksvoll und mit dem warmen Wetter um die 30 Grad ein toller Eindruck vom Süden.












Entlang des Flußes leben natürlich auch Menschen, wenn auch nur Dörfer, keine Städte am Ufer zu sehen waren.
So gibt es hier Leute, die auf Booten leben, wie man hier sehen kann.











Hier gibt es auch die bekannten Kormoranfischer. Sie fahren mit ihrem Floß aufs Wasser, und lassen ihre abgerichteten Kormorane ins Wasser springen und Fische fangen. Die Vögel kommen dann mit den Fischen im Hals wieder aufs Floß und Spucken ihre Beute aus, die der Fischer dann in seinem Korb verstaut. Eine ziemlich ausgefelite Technik, die wohl schon seit hunderten von Jahren angewandt wird.







Nach etwa 4 Stunden Fahrt sind wir dann in Yangshuo angekommen. Der kleine Ort ist sehr hübsch, wohl nicht zuletzt weil hier sehr viele Touristen unterwegs sind. Wir haben uns dann ein ziemlich cooles Zimmer mit Balkon genommen, von dem man einen tollen Blick auf die Stadt und die Felsen drum herum hatte. Der Preis für dieses Zimmer mit eigenem Bad und dem tollen Balkon war wegen der Ferienwoche unverschämterweise verdoppelt worden und betrug somit 4.50 Euro pro Nacht.


Soweit erstmal zum ersten Teil des Reiseberichtes. Im nächsten Teil gibts Eindrücke von unserer Fhrradtour aufs Land und in die Berge. Bis dann!

Comments:
Kegelkarst? Amazing, allein dieser dürfte eine Reise wert sein.
Aber was das kulinarische Angebot angeht, hast du das ja noch lange nicht alles ausgereizt. So eine Schlange am Spieß sollte schon drin sein.
 
Oah, wunderschööön. Lass mich nicht zu lange auf die nächsten Bilder warten ;)
Liebe Grüße
 
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